
Die aktuelle Corona Krise fordert uns alle.
Vor allem bringt sie ganz neue Herausforderungen, die wir so noch nicht erlebt haben. Fast nichts aus unserem aktuellen Leben funktioniert so, wie es noch vor einigen Wochen funktioniert hat.
Wir alle müssen uns gerade dank Corona in unserem Alltag umstellen.
Doch nicht nur die alltäglichen Abläufe, wie einkaufen gehen , Freizeitaktivitäten, Freunde treffen , Besuch von Parks, der Gang ins Kino, oder etwas anderes fehlt uns.
Die Einschränkungen sind noch viel stärker : Wir dürfen nicht mal unser zu Hause verlassen.
Sicher, wir haben die Möglichkeit alleine, oder mit Mitgliedern unserer Familie spazieren zu gehen, oder auch im Freien Sport zu treiben. Doch die restliche Zeit sind wir zu Hause und zwar nicht alleine, sondern mit unseren Familienmitglieder.
Und genau das ist etwas was gerade in vielen Familien zu Streit führt und im weiteren Verlauf zu starken Konflikten.
Doch warum ist das so?
Im Prinzip ist es ganz einfach: Viele lieb gewonnene Aktivitäten werden uns genommen.
Darunter viele Aktivitäten die uns Freude bringen und Spaß und für eine gelungene Abwechslung in unserem Leben stehen. So zum Beispiel das Hobby in einem Verein, der Kino Gang mit Freunden, oder eben andere Freizeitaktivitäten. All das ist aktuell durch die Coronakrise nicht möglich.
Somit geht uns ein wichtiger Faktor in unserem Leben verloren:
Die Abwechslung und die Freiheit.
Wir sind es nicht gewohnt so lange zu Hause zu sein und quasi "nichts" zu tun. Sicherlich machen wir alle gerade etwas. Die Arbeit im Home Office unserer Firma, oder das Sorgen für erfolgreiches Homeschooling unserer Kinder.
Oder wir sorgen dafür, dass längst liegengebliebene Sachen zu Hause erledigt.
Doch gerade jetzt nach wenigen Wochen und dem Leben mit dem Corona Virus beginnen in den Familien häufig die Streitigkeiten zu zunehmen. Viele sind innerhalb ihrer Familie gereizt und können mit der Gesamtsituation nicht umgehen. Gerade jetzt ist es unklar in Deutschland, wie lange diese Situation mit den Ausgangsbeschränkungen noch geht. Und wo uns gerade das sowieso beginnt alles auf den Nerv zu gehen und wir mittlerweile unsere Laune vielleicht auch in unserem Familienmitgliedern anfangen auszulassen, da kommt die nächste Hiobsbotschaft :
Wir dürfen nicht in unseren Osterurlaub fahren!
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Obwohl wir uns so darauf gefreut haben. Und gerade das trifft viele von uns nochmal besonders. Der Urlaub hat für viele Deutsche einen besonders hohen Stellenwert.
Steht er doch für eine besonders große Abwechslung aus dem eigenen Alltag, dem übernehmen einer ganz anderen Rolle im eigenen Leben (zum Beispiel die des Reiseführers oder des Abenteurers) und verschafft vielen von uns das Gefühl des ultimativen Glücks.
Und nun fällt dieser ultimative Glücksbringer weg.
Doch was führt jetzt genau zu dem Streit zu Hause mit der Familie?
Wir sind es nicht gewohnt so viel Zeit zu Hause mit unserer Familie zu verbringen.
Dabei funktioniert unser Leben sonst nach ganz anderen Regeln. Wir gehen arbeiten und die Kinder zur Schule. Und nach Arbeit und Schule haben alle noch viele Freizeitaktivitäten und andere Verpflichtungen. Für viele Familien ist das gemeinsame Abendessen ja bereits etwas Besonderes.
Auch klassische Familientage wie der Sonntag sind längst nicht mehr in allen Familien der Standard.
Viele Familienmitglieder gehen eher ihre eigenen Wege , und die Familie ist im normalen Alltag mehr eine Zweckgemeinschaft mit ganz unterschiedlichen Aktivitäten und Interessen.
Und jetzt sind wir alle nah beieinander und können eben nicht mehr unseren üblichen Weg gehen. Wir können nicht groß ausweichen im Haus und es entsteht schnell bei jedem eine gereizte Grundstimmung. Der private Freiraum ist nun sehr eingeschränkt und das tut den beziehungsweise innerhalb einer Familie alles andere als gut. Es entstehen Missverständnisse und dadurch dass wir sowieso schon gereizter sind, ist der erste Streit nicht weit.
Viele von uns sind es aber nicht gewohnt einen Streit aktiv aufzulösen.
Ganz im Gegenteil: Da wir sonst eher wenig Streitkultur besitzen, gehen wir dem anderen vielleicht aus dem Weg, oder es kommt direkt zu einem lauten Streit wo ein Wort das andere gibt.
Kennt ihr das vielleicht auch?
Meistens sagt man dann schnell etwas, was einem leid tut. Etwas, was man so nicht sagen wollte.
Dadurch entstehen aber schnell Verletzungen beim gegenüber und Enttäuschungen. Und diese Verletzungen und Enttäuschung sorgen dafür, dass derjenige beim nächsten Mal mir gegenüber vorsichtiger und distanzierter agieren wird.
Viele Missverständnisse entstehen auch dadurch dass wir jetzt eng an eng Zusammenleben und unsere Familienmitglieder in Situationen erleben , in dem wir sie sonst selten oder gar nicht wahrnehmen.
So sprechen wir dann unsere Familienmitglieder an , obwohl sie vielleicht gerade konzentriert an einer Sache arbeiten. Wir haben das aber schlicht und ergreifend einfach nicht wahrgenommen , stören den anderen , weswegen der vielleicht verärgert reagiert.
Das gesamte Rollenverständnis innerhalb der Familie verändert sich nun und droht aus den Fugen zu geraten.
Zudem fehlen uns die Rückzugsorte. Der persönliche Freiraum um eben Druck aus Konfliktsituationen, innerhalb der Familie nehmen zu können.
Zudem gibt es noch ganz andere Herausforderungen der Haushalt geht nun durch viel mehr Hände und da wir mehr zuhause sind, machen wir auch mehr dreckig und Unordnung.
Du kannst meinen Blog auch hören:

Doch was können wir jetzt mit all diesen Konfliktpotentialen in unserem momentan recht eingeschränkten Alltag tun?
Zuallererst können wir uns alle ein Stück zurücknehmen.
Jeder kann für sich selbst überlegen, wo er zu Kompromissen bereit ist, um ein Stück auf die anderen Familienmitglieder zu sehen.
Das sollte möglichst von jedem Familienmitglied ausgehen. Wichtiges dabei ist aber seine Kompromisse bedingungslos einzugehen. Wenn ich jetzt Erwartungen an andere Familienmitglieder Knöpfe, weil ich ja bereit bin auf sie zu zugehen, dann sind die nächsten Konflikte und Streitigkeiten da.
Denn es ist ja ganz normal, das nicht jeder sofort meinen Erwartungen entspricht.
Diese fehlende Erfüllung meiner Erwartungen sorgt dann nur für eine Enttäuschung bei mir, die wieder einiges an Konfliktpotenzial mit sich bringt.
Die Lösung?
Ein runder Familientisch !
Hier hat Jeder die Möglichkeit darüber zu sprechen, wo er bereit ist einen Schritt auf die Familie zu zu zugehen und Kompromisse einzugehen.
Wenn dies jedes Familienmitglied an einem runden Tisch macht, entsteht für alle eine wohltuende Transparenz. Jeder weiß genau, was er gibt und was der Gegenüber bereit ist zu geben. Alle fühlen sich direkt viel fairer behandelt.
Jeder kommt gleich zur Geltung.
Außerdem kann an einem runden Tisch darüber gesprochen werden, was einen persönlich stört und wo man sich eine Änderung wünscht.
So muss man seinen Unmut über eine Sache nicht lange für sich behalten. Das verhindert aufgestauten Ärger und vermeidet Konflikte.
Die Schilderung über die „Störer“ sollte dabei wertschätzend, ruhig und neutral erfolgen. So kann sich niemand in der Familie vorschnell angegriffen fühlen.
Im Vordergrund steht, was einen persönlich wichtig an der Situation ist und was Sie aktuell in einem auslöst.
Ganz wichtig: Hier nicht darüber reden was man von dem anderen will und dies einfordern. Das ist der Beginn eines neuen Streits!
Gar nicht so einfach. In Deutschland sind wir es kulturell gewohnt eher klar und fordernd zu kommunizieren. Unsere Sprache ist eher auf die Veränderung der anderen Seite ausgerichtet, weniger auf die Beweggründe bei uns.
Was können wir noch tun?
Jeder kann nun vor allem seinen gegenüber offen und tolerant wahrnehmen. Besonders dann wenn dieser seine Bedürfnisse formuliert und sie vielleicht im ersten Moment seltsam und komisch klingen mögen.
Und eins brauchen wir jetzt ganz besonders : klare Regeln!
Die Corona Krise sorgt dafür, dass wir alle selbst in unserem Unterbewusstsein in eine Art Krisenmodus sind. Und das sorgt für eine gewisse Alarmbereitschaft bei jedem einzelnen von uns . Jeder geht anders mit solchen Krisen um, aber wir Menschen haben alle eine Sache die uns in Krisenzeiten besonders hilft. Das sind eben Regeln.
Und Regeln sollten hier an einem runden Familientisch weniger Regeln sein , als klare Absprachen alle Familienmitglieder.
Auf Augenhöhe!
Egal, ob der Vorschlag zu einer Regel von Papa, Mama, Opa, Oma, oder eben auch von den Kindern kommt. Jede Idee hilft Strukturen zu etablieren und halt in den Alltag aller Familienmitglieder zu bringen. Egal von wem sie vorgeschlagen wird.
Auch über die Krise sollte man offen in der Familie sprechen. So schafft ihr Vertrauen zueinander und habt die Chance in eurer Familie den Zusammenhalt zu stärken.
Aus dem Zusammenhalt kann ein positiver Blickwinkel auf die Situation entstehen. Viel besser, als gerade in Panik zu verfallen.#
Wenn die Familie es schafft, näher zusammen zu rücken und quasi wie ein Team auf der Arbeit zu agieren, dann habt ihr es geschafft.
Und ein Team und die Wichtigkeit von Teamplay kennt Jeder. Papa und Mama von der Arbeit. Der Sohn vom Fußball, die Tochter vom Tanzen oder aus anderen Hobbies. So könnt ihr leicht jeder Altersklasse die Wichtigkeit von Teamplay greifbar machen.
Sorgt für Ausgleich!
Wie schon oben beschrieben ist es nun wichtig zusammen zu halten. Aber es gibt auch noch eine weitere wichtige Facette um Konflikte in der Familie zu vermeiden. Baut eure Stresshormone ab.
Und das geht am besten durch Bewegung. Egal ob draußen, oder drinnen: Bewegung und die damit verbundene Anstrengung baut Stresshormone ab und macht uns gelassener und entspannter.
Also schnappt euch das Rad, die Laufschuhe, die Yogamatte und legt los!
Natürlich zeitlich abgestimmt mit euren Lieben. Aber die Zeit werden Sie euch gerne geben. Denn am Ende steht ein ausgepowerter, aber glücklicher und entspannter Mensch.
Füttert euer Hirn
Auch in der jetzigen Situation ist es wichtig sich zu fordern. Körperlich, aber auch geistig. Sucht euch also geistige Herausforderungen. Ob das ein Sudoku, ein Kreuzworträtsel, oder ganz andere knifflige Dinge sind. Fordert euch geistig. Denn das holt euch aus dem Quarantänealltag heraus.
Denkt an andere Themen als Corona!
Das wird euch gedanklich entspannen und damit auch aufgestauten Ärger kleiner werden lassen.
Ich hoffe ihr hattet eine gute Zeit, während ihr meinen Blog gelesen habt und ich freue mich auf Feddback von euch.
Bis dahin
Sascha

Hi ihr Lieben. Ich bin Sascha. Ich bin der Gründer der Sascha Lippe Consulting und arbeite als Trainer, Coach und Mediator. Zudem bin ich Ehemann, Vater von zwei Mädels und begeisterter Radfahrer.
Beruflich begeistert mich die Veränderungen aufgrund der Digitalisierung und die Chancen Menschen erfolgreich und wertschätzend zu führen und durch Veränderungen zu begleiten.
Dabei lege ich großen Wert auf konfliktarme Arbeitsverhältnisse und unterstütze Teams und Führungskräfte dabei ein möglichst konfliktfreies Umfeld zu schaffen.
Ich schreibe mit Spaß und Leidenschaft über all die Dinge die mich bewegen, beruflich und privat. Mehr erfährst du von mir auf Social Media und hier:
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